Als Kind, ab dem zarten Alter von vier Jahren, bin ich mit meiner Mutter jahrelang jeden Abend, außer am Wochenende, eine halbe Stunde lang mit dem Bus nach Hause in unsere Waldparksiedlung gefahren. Ich bin also ein Waldkind und liebe Bäume und liebe es, auf Bäume zu klettern. Auch heute noch. Aber zurück zum Thema. Diese besagte halbe Stunde im Bus habe ich ausgesprochen oft damit zugebracht, mehr oder weniger vergnügt, manchmal leise, manchmal auch ein wenig lauter, vor mich hin zu singen. Woraufhin sich meine Mutter ab und zu dazu genötigt fühlte, "den Ton abzustellen", indem sie sanft aber bestimmt ihre Hand auf meinen Mund legte. Einer süßen Kinderstimme, so sagte man jedenfalls damals, einige Minuten lang zu lauschen, "niedlich und entzückend", aber eine halbe Stunde, das war des Entzückenden zu viel.
Mein Liebe zum Singen begann also schon sehr früh. Aufgewachsen bin ich mit Opern ( meine Mutter liebte Verdi und mein Vater Wagner ), außerdem bekam ich viel Operettenmusik zu hören, dazu Shanties und Marschmusik. Welch eine Auswahl! Irgendwann kamen dann natürlich auch die Beatles und Queen. Und der Jazz und Bert Brecht und Kurt Tucholsky, die ich bis heute sehr liebe. Ich hatte also schon sehr früh einen weitgefächerten Melodienschatz.
Ab dem zehnten Lebensjahr trat das französische Chanson in mein Leben und hat mich nicht mehr losgelassen. Ich singe französische Chansons, ich liebe französische Chansons.
ICH LEBE FRANZÖSISCHE CHANSONS!